Zwangserkrankungen

Sorgen, Zweifel und abergläubische Überzeugungen sind ein Teil unseres normalen Alltags. Manchmal werden Sie jedoch übermäßig, so dass sie bei den Betroffenen den normalen Alltagsablauf stören und einen hohes Leidensdruck verursachen. Hierzu gehört z. B. stundenlanges oder ständig wiederholtes Händewaschen oder sehr häufiges Kontrollieren eines Türschlosses, so dass das Haus erst mit großer Verzögerung verlassen werden kann. Dabei ist es den Betroffenen klar, dass die hohe Zahl der Wiederholungen keinen Sinn machen. Im Falle einer Zwangsstörung ist es so, als ob das Gehirn in einem bestimmten Gedanken oder Impuls stecken bleibt und nicht mehr loslassen kann.

Zwangspatienten haben ungewollte Ideen oder Impulse, die immer wieder auftreten und so unangenehm sind, dass sie Angst und Anspannung auslösen. Häufig treten Befürchtungen auf, in irgendeiner Art die Kontrolle zu verlieren oder sich verschmutzt bzw. verseucht zu haben. Auch religiöse Themen oder Gedanken um Sexualität werden häufig zu Zwangsgedanken. Darüber hinaus kann fast jeder Gedanke, fast jedes Thema, Inhalt eines Zwangs werden.

Wegen der starken, unangenehmen Gefühle und Befürchtungen, die von den Zwangsgedanken ausgelöst werden, kommt meist das dringende Bedürfnis hinzu etwas zu tun, um das unangenehme Gefühl zu vermindern. Dies kann durch zwanghaftes Denken von "guten" bzw. "neutralisierenden" Gedanken geschehen oder aber durch das Durchführen ritualisierter Verhaltensweisen, den sogenannten Zwangshandlungen. Die Gedanken und Verhaltensweisen, die im Rahmen von Zwängen auftreten, sind sinnlos unangenehm, immer wiederkehrend, manchmal schädlich für den Betroffenen und nur sehr schwierig ohne Hilfe von außen zu überwinden.