Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen zu definieren ist nicht einfach. Jeder von uns hat seine Persönlichkeit mit eigenen „Ecken und Kanten“. Die/der eine ist manchmal selbstunsicher und ängstlich, die/der andere sehr von sich überzeugt. Manche Menschen stehen gerne im Mittelpunkt, andere meiden die Gesellschaft anderer und sind sehr autark. Wieder andere sind sehr genau und penibel und erwarten dies auch von anderen. Es gibt Personen, die sich wenig um die Bedürfnisse anderer scheren und gesellschaftlichen Konventionen eine untergeordnete Bedeutung beimessen. Dies ist nur eine kleine Auswahl menschlicher Persönlichkeitszüge. Ab wann spricht man nun von einer Störung?

Erst einmal sollten all diese Persönlichkeitseigenschaften als Fähigkeiten angesehen werden, die zum Teil ererbt, zum Teil erlernt wurden. Häufig wurde schon früh die Erfahrung gemacht, dass man im eigenen familiären Umfeld mit bestimmten Verhaltensstrategien scheinbar am besten zurecht kommt. Diese Strategien prädisponieren eventuell für besondere Fähigkeiten z.B. im Beruf. So ist es für Schauspieler wichtig, dass sie gerne im Mittelpunkt stehen und keine Angst haben sich darzustellen. Ein Buchhalter muss sehr genau arbeiten und auch kleinste Abweichungen ernst nehmen.

Zum Problem werden diese Eigenschaften erst, wenn die Strategien im Umgang mit sich selbst und mit anderen starr und unbeweglich sind. Es gibt nun mal Situationen, in denen es unpassend ist, im Mittelpunkt stehen zu wollen. Wenn man jedoch in keiner Situation je „über seinen Schatten springen“ kann, kommt es zwangsläufig zu zwischenmenschlichen Problemen. Wenn diese Probleme das Leben nachhaltig beeinflussen und beeinträchtigen (z.B. in Beziehung und Beruf), dann spricht man von Persönlichkeitsstörung.